Schwefel/Sulfat
Schwefel liegt im Meerwasser in der Regel in Form von Sulfat vor. Mit über 2.500 mg/l Sulfat gehört es zu den Makroelementen. Der Schwefeleintrag ins Aquarium ist konstant hoch, und es wird nur wenig verbraucht. Quellen sind Meersalze, Futtermittel, aber auch minderwertige und einfach gemischte Spurenelemente und Aminosäurelösungen enthalten u. U. größere Mengen an Sulfaten.
Was ist das:
Schwefel kommt im Meerwasser als Sulfat vor und ist Bestandteil des normalen Meerwassers. Einige wenige Aminosäuren sowie andere Verbindungen enthalten auch gewisse Schwefelmengen, die jedoch vernachlässigbar sind. Sulfat an sich ist nicht gefährlich, reduzierte Formen, die in sauerstofflosen Bereichen des Aquariums entstehen können, sind aber sehr giftig und führen oft zu Problemen. Ebenso können Schwefelbakterien eine Anreicherung von Schwefel im Bodengrund auslösen. Diese sollten generell nicht in ein Meerwasseraquarium dosiert werden.
Probleme:
Hohe oder zu geringe Sulfatwerte sollten vermieden werden. Differenzen können mithilfe einiger Teilwasserwechsel leicht ausgeglichen werden. Bei Verschiebungen über 30 % wenden Sie sich bitte an das Labor zur Verifizierung der Daten. Zu geringe Sulfatwerte können Auslöser von bakteriellen Infektionen (RTN/STN) an Korallen sein
Maßnahmen:
Regelmäßige Kontrolle des Schwefel- und Sulfatwertes, regelmäßiger Teilwasserwechsel mit Professional Sea Salt. Vermeiden Sie Mineralsalze oder Einzeldosierungen sulfatreicher Spurenelementmischungen.
Indikator-Spezies:
Zu hohe oder zu geringe Werte sind extrem selten, daher gibt es keine besonderen Tiere oder Algen, die als Hinweis dienen könnten. Sollten im Aquarium bakterielle Erkrankungen an Korallen auftauchen, macht es Sinn, den Sulfatwert zu überprüfen.
Zu hoher Wert:
Teilwasserwechsel, externe Zudosierungen aussetzen.
Zu geringer Wert:
keine zusätzlichen Dosierungen notwendig, Teilwasserwechsel mit ausgeglichenem Salz ist ausreichend.
Sorte | Element |
---|---|
Richtwert | 850-950 mg/l |
Application Level | grün |
Quelle | Salz, Versorgungssysteme, Spurenelementmischungen, Trockenfutter, Frostfutter, Mineralsalze |
Verfügbar | Balling-Light-System, Professional Sea Salt |
Wichtigkeit 1–6 | 2 |
Detektionsqualität | sicher |
Relationswerte | Chlorid |
Balling Light:
Das Balling Light System enthält keine zusätzliche Sulfatquelle, Sulfate werden außerhalb der Kalkversorgung ausreichend in ein System eingetragen. Der sonstige Ausgleich findet über die Trace Elemente statt. Das Balling Light System ist ausgleichend und stabilisiert das Ionengleichgewicht.
Schwefel selbst findet sich als Abbauprodukt spezieller Bakterien oder Bestandteilen von Aminosäuren im Wasser und vor allem im Bodengrund. Dort wird es durch spezielle Bakterien zu Sulfat oxidiert, in anoxischen Bereichen des Aquariums dann aber in Schwefelwasserstoff umgewandelt. Dadurch entstehen Faulstellen im Becken. Hierbei werden dann ständig Sulfide ans Wasser abgegeben, die Zellen an der Atmung hindern. Faulstellen im Becken sind daher unbedingt zu vermeiden.
Sulfat selbst ist für die Korallen für die Abwehr von pathogenen Keimen wichtig. Einen Grenzwert konnten wir hier in Versuchen noch nicht feststellen, daher raten wir, natürliche Konzentrationen einzuhalten. Eine Schwankung von 10 % ist harmlos.
Die Relation beider Werte zueinander (Schwefel und Sulfat) kann einen Hinweis auf Störungen im Schwefelkreislauf anzeigen.
Bei der Zersetzung organischer Substanzen (also auch nicht genutztes Fischfutter) werden Schwefelverbindungen als Schwefelwasserstoff abgespaltet. Dabei oxidiert der Sauerstoff diesen sofort zu Sulfat. Umgekehrt wird in Sedimenten Sulfat durch Sulfat reduzierenden Bakterien zu Schwefelwasserstoff reduziert. Dies geschieht im Aquarium relativ schnell, vor allem in schlecht durchströmten Bereichen, unter Detritusansammlungen und bei niedrigen Nitratwerten. Dies sollte unbedingt vermieden werden. Vermeiden Sie die Dosierung von Schwefelbakterien, diese sorgen für einen Aufbau von Schwefel und PO4-Depots in den Bodengrund. Ein wichtiger Bestandteil des Balling-Light-Systems ist der Verzicht auf gesonderte Sulfatzugaben, da der Eintrag sonstiger Schwefelquellen ins Aquariensystem ausreichend hoch ist. Mit Balling light stabilisiert sich der Schwefelgehalt im Aquarium automatisch.
Tipp:
Das Balling-Light-System ist mineralisch so zusammengesetzt, dass es zu keiner Anreichung von Sulfaten im System kommt. Die sonstigen Einträge über Futter, Meersalzmischungen und
Spurenelementpräparate sind hierfür in der Regel mehr als ausreichend. Manche Salzmischungen enthalten mehr oder weniger Sulfate, als es der Referenzwert darstellt. Dies bringt aber grundsätzlich keine besonderen Vorteile. Nutzen Sie daher Salze, deren Sulfatwert sich an natürlichen Werten orientiert.