Phosphor/
Phosphat
Phosphor (P) bzw. das für die Aquaristik relevante reaktive Orthophosphat (PO₄³⁻) ist der wichtigste Nährstoffwert in Riffaquarien. Je nach Besatz sind unterschiedliche Konzentrationen optimal. Wichtiger als der Wert selbst ist dabei seine Stabilität. Werte zwischen 0,02 und 0,08 mg/l PO₄³⁻ sind für Korallen in Ordnung.
Die Differenz zwischen Gesamt-Phosphor (P) benutzerfreundlich umgerechnet in Phosphat (PO₄³⁻) und direkt gemessenem Orthophosphat (Wie die Messung mit Ihrem Wassertest zuhause) beschreibt das im Aquarienwasser vorhandene Phosphor-Depot. Dieser Faktor zeigt ihr Phosphat- und damit auch Ihr Organik Depot im Riffaquarium.
Was ist das:
Phosphor ist der wichtigste Nährstoff in einem Riffaquarium. Im Aquarium wird Phosphor mit handelsüblichen Tests als Orthophosphat gemessen. Dies ist eine gelöste und reaktive Version des Phosphors in Riffaquarien. Phosphate sind weitestgehend ungiftig, zu grosse Mengen verursachen Störungen bei unseren Korallen. Achten Sie hier auf geringe und stabile Werte um 0,02-0,08 mg/L PO₄³⁻
Probleme:
Vor allem schwankende PO₄³⁻ Werte verursachen bei Korallen und der Beckenbiologie Probleme. Gewebsablösungen, Algenwuchs, Wachstumsstop bei Korallen und schlechte Farben sind die Folge von zu hohen oder zu geringen Phosphatwerten. Achten Sie auf unsere Nährstoff Empfehlungen zu unseren Biotopen.
Maßnahmen:
Regelmäßige Kontrolle des PO₄³⁻ Wertes! Anpassung der Dosierungen und des Futtereintrages, Reduktion durch Teilwasserwechsel, Adsorber, Überprüfung der Technik und Filtermedien.
Indikator-Spezies:
Zu hohe Werte zeigen sich generell in Farbverlust, Einbräunung des Gewebes und Wachstumsreduktion. Zu geringe Werte lassen sich gut bei Pocillopora sp. und Seriatopora sp. erkennen. Phosphatmangel führt zu deutlichen Aufhellungen und die Polypen bleiben eingezogen. Sinken die Werte weiter sterben die Korallen von der Basis her ab und werden generell immer heller. Acropora, Montipora verlieren Ihren Glanz und bräunen sich zum Teil ein während andere komplett aufhellen.
Zu hoher Wert:
Futtereintrag reduzieren, Abschäumung und Filterung optimieren, Bodengrund reinigen bzw. austauschen, Phosphat-Adsorber, Dosierung Bakterien und Bakterienfutter.
Zu geringer Wert:
Dosierung Elementals P , Coral Balance.
Sorte | Nährstoff |
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Richtwert | 0,02–0,04 mg/l |
Application Level | orange |
Quelle | Futtereintrag, Dekoration, Kunststoffe, Frostfutter, trockenes Riffgestein, Aktivkohle |
Verfügbar | Elementals P, Coral Balance, Protein Powerfood |
Wichtigkeit 1–6 | 6 |
Detektionsqualität | sicher |
Relationswert | Nitrat, Jod |
Balling Light:
Im Balling-Light-System wird in der Grundversorgung kein Nährstoffeintrag durchgeführt. Die Kalkversorgung und Nährstoffeintrag sind bei uns strikt getrennt. Die Basisdosierung über Organic und normale Futterdosierung über Korallen und Fischfutter ist in der Regel ausreichend. Akute Nährstofflimitierungen können über Elementals P und N ausgeglichen werden.
Weitere Quellen im Aquarium bestehen in Feststoffen wie Ausfällungen, Gammelecken und organischen Verbindungen im Wasser. In unserem Labor messen wir sowohl den Gesamtphosphatwert (P) als auch das reaktive Phosphat(PO₄³⁻). Wir berechnen und messen diese Werte mit einer sehr genauen Methode. Aus dem Verhältnis der beiden Werte ergibt sich ein interessanter Messfaktor bzw. Depotwirkungswert. Diese Wert entspricht als Faktor der gemessenen Differenz des Gesamtphosphats und des Orthophosphats. Sie können diesen Test auch zuhause durchführen. Sie finden die Anleitung in unserem Downloadbereich (Hitzetest nach Schuhmacher).
Bei zu geringen Phosphatwerten sollte grundsätzlich versucht werden, über einen passenden Tierbesatz und ausgewogene Fütterung den Wert einzustellen. Sollte dies trotz adäquaten Fischbesatzes nicht möglich sein, kann es sinnvoll sein über Einzelelemente (Elementals P) nachzudosieren. Über die Produkte Organic, Coral Balance sowie MIN S und Coral Vitality kann dieser Nährstoff ebenfalls gesteuert werden.
Welches Produkt wann und wie zum Einsatz kommt, sollten Sie mit Ihrem Fauna-Marin-Partner absprechen, oder Sie folgen unseren Dosierempfehlungen in den Systemen. Bitte beachten Sie, dass die Zudosierung von Phosphaten sehr gewissenhaft erfolgen muss. Es ist auch nicht nötig, sofort messbare Ergebnisse zu erreichen. In der Regel hat sich zur Aufhebung von Phosphatlimitierungen eine tägliche Dosiermenge von 0,005 – 0,01 mg/l täglich als ausreichend erwiesen. In diesem Zusammenhang ist es auch wichtig zu wissen, dass man in der Phase der Dosierung unbedingt auf die Karbonathärte und den Calcium- und Kaliumwert achten muss.
Die Zugabe von PO₄³⁻ hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bakterientätigkeit im Aquarium und so kann neben den Kalkwerten auch eine Reduktion des NO3-Wertes beobachtet werden. Phosphor ist zudem ein essentieller Nährstoff in Biofilmen. Dieser wird in den EPS eingelagert. Wird der Phosphatwert des Aquarienwassers schnell verringert, wird er über eine Gleichgewichtsreaktion aus Biofilmen und physikalischen Depots wieder gelöst. Dabei kommt es aber auch zur Abgabe weiterer Spurenelementen an das Wasser. Ein stabiler Phosphatwert ist daher sehr wichtig, weil er gleichzeitig auch die Verfügbarkeit wichtiger Elemente sicherstellt.
Phosphat und Stickstoff sowie die Nährelemente stehen zueinander in einem direkten Verhältnis, das im optimalen Fall immer harmonisch eingestellt ist. Wir können Ihnen quasi ein problemlos funktionierendes Aquarium garantieren, solange diese Balance vorhanden ist. In unserem ICP-Business-Test wird diese Relation ausgewiesen.
Um dies an einem Beispiel zu verdeutlichen: Betrachten Sie einmal die Inhaltsstoffe eines normalen Pflanzendüngers. Neben den üblichen Elementen Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) sind in diesen Düngern auch Metalle wie Eisen, Mangan oder Magnesium enthalten. Verändert man nun die entsprechenden Verhältnisse in den Düngern, verursacht dies Probleme beim Pflanzenwuchs und fördert die Unkrautbildung. Ähnliche Effekte stellen sich auch bei Korallen ein.
Tipp:
Achten Sie auf ein Nitrat – PO₄³⁻ Verhältnis von ca. 100 : 1 ( also 2-5 mg No3 zu 0,02-0,05 PO₄³⁻) Sie können hierzu die Messwerte der AquaHometests verwenden. Dieses Verhältnis ist ideal für Meerwasserbecken geeignet.
In der Regel sind zu schwach ausgelegte Abschäumer und zu hoher Fischbesatz der Grund für zu hohe Nährstoffkonzentrationen im Riffbecken. Betrachten Sie Nitrat und Phosphat stets gleichzeitig und achten Sie auf die richtige Zusammenstellung des Besatzes. Mit den üblichen Systemen lassen sich die Nährstoffe dann gut kontrollieren. Es gibt bei Abschäumern große
Leistungsunterschiede. Orientieren Sie sich an Modellen, mit denen professionelle Zuchtfarmen arbeiten, denn damit machen auch Sie nichts verkehrt. Wer zu Beginn bei Strömung und Abschäumung spart, muss später viel tiefer in die Tasche greifen, um Probleme in den Griff zu bekommen.