Magnesium
Wie bereits unter dem Stichwort Karbonathärte erwähnt ist Magnesium, vereinfacht ausgedrückt, die Sicherung der chemischen Zusammensetzung für den Kalk im Meerwasser. Magnesium ist bei verschiedenen tierischen Meeresorganismen und Kalkalgen wichtig für das Wachstum.
Was ist das:
Magnesium ist ein Makroelement und Bestandteil des Kalkversorgungssystem bzw. der Salinitätslinie im Meerwasser. Magnesium wird zwar nicht so häufig genutzt wie Calcium und Carbonate, doch ein stabiler Kalkwert ist ohne Magnesium nicht möglich. Manche Lebewesen wie Kalkalgen, Muscheln oder Seeigel nehmen größere Mengen Magnesium in ihren Skeletten auf.
Probleme:
Hohe Magnesiumkonzentrationen sind bis einem Wert von ca. 1.600 mg/l noch vertretbar. Höhere Werte sorgen für ein chemisches Ungleichgewicht in der Kalkversorgung, führt zu Gewebsauflösungen bei Weichkorallen und Gewebeablösung bei SPS-Korallen. Immer wieder wird zur Algenbekämpfung empfohlen, die Magnesiumkonzentration auf Werte oberhalb von 1.800 mg/l zu erhöhen, doch davon raten wir dringend ab. Zu niedrige Messwerte (unter 1.100 mg/l) destabilisieren Calcium- und Karbonathärtewert, verursachen das Ausbleichen von Korallen und Gewebsablösungen bei LPS-Korallen von der Basis her.
Maßnahmen:
Regelmäßige Kontrolle des Mg-Werts, Beachtung der Salinitätslinie, Teilwasserwechsel mit Fauna Marin Professional Sea Salt sowie Dosierung über Elementals Mg.
Indikator-Spezies:
Ringförmige Auflösung von Kalkalgen, fehlende Polypenexpansion bei Weichkorallen, schlechtes Wachstum von Muscheln und Gorgonien
Zu hoher Wert:
Reduzierung der Zugabedosierung, Teilwasserwechsel, Werte oberhalb von 1.500 mg/l vermeiden.
Zu geringer Wert:
Dosierung Elementals MG.
Sorte | Alkalimetall |
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Richtwert | 1.200–1.350 mg/l |
Skill Level | Grün, Aquarianer |
Quelle | Salz, Versorgungsysteme, Spurenelementmischungen, Salzmischungen, Bodengrund, Dekoration |
Verfügbar | Elementals MG, Balling-Light-System, Futtermittel |
Wichtigkeit 1–6 | 2 |
Detektionsqualität | sicher |
Relationswerte | Salinität, Calcium, Karbonathärte |
Balling Light:
Bei zu geringen Werten Dosierung aus Kanister 2, Anpassung der bestehenden Dosierung (Differenzwert 10 %), Erhöhung oder Reduzierung der bestehenden Dosierung um 10 %. Wird die Balling light-Methode mit regelmäßigen Teilwasserwechsel mit Professional Sea Salt durchgeführt, wird in der Regel keine Magnesiumdosierung benötigt.
Magnesium
Die natürliche Magnesiumkonzentration liegt bei ca. 1.300 mg/l, also der etwa dreifachen Menge des Calciumwertes. Der Magnesiumverbrauch ist jedoch sehr unterschiedlich, je nach Dekorationsart, Aquariengröße, Tierbesatz und verwendeter Meersalzmischung können regelmäßige Nachdosierungen nötig sein.
Magnesium hat in Aquarien die wichtige Funktion als Kalzifikationshemmer. Die Löslichkeit von Calcium im Meerwasser wird erhöht, indem die Bildung von Calcit (Calciumcarbonat, unlöslich) verhindert wird, d.h. Magnesium hält Calcium länger in Lösung, damit es nicht als Kalk ausfällt. Leichte Schwankungen im Magnesiumwert haben keine großen Auswirkungen. Schwankungen sollten trotzdem vermieden werden, da hohe Werte Ausfällungen im Aquariensystem verursachen und unnötigerweise einen hohen Karbonatverbrauch mit sich bringen. Die Ausfällungen schlagen sich auf der Gesteinsdekoration und dem Bodengrund nieder. Sie binden weitere Elemente und Phosphate an die Dekoration und verstärken dadurch die Depoteffekte. Da der Magnesiumverbrauch individuell so verschieden ausfällt, sollte es verbrauchsorientiert dosiert werden. Gerade zu hohe oder falsch eingestellte Magnesiumkonzentrationen sorgen für unnatürlich hohen Karbonat- oder Calciumverbrauch. Achten Sie auch hier auf unsere Salinitätslinie und passen Sie die Dosierungen entsprechend an. Interessanterweise wird gerade der Magnesiumwert immer wieder falsch interpretiert. Selbst wenige Prozent Abweichung wirken dann als handle es sich im große Mengen. Durch den hohen Anteil an Magnesium im Meerwasser sind 20–30 mg Schwankung keine große Sache.
Eine zu geringe Magnesiumkonzentration lässt sich durch ringförmige Aufhellungen bei Kalkalgen feststellen, aber auch schwankende Wasserwerte (Ca und KH) sowie Wachstumshemmung bei Muscheln lassen auf einen zu geringen Mg-Wert schließen. Unterhalb eines Werts von 1.000 mg/l reduziert sich das Wachstum allgemein und Calcium lässt sich kaum über 300 mg/l stabil halten. Ebenso verwaschen die Farben der Korallen, und LPS-Korallen lösen sich von der Basis her auf. Insgesamt ist es einfach wichtig, die Salinitätswerte stabil zu halten. Messen Sie daher auch zuhause die Magnesiumkonzentration. Nach einigen Messungen bekommen Sie dann ein Gefühl dafür, wie stabil das Magnesium in Ihren System ist. Plötzliche Schwankungen sind unüblich und können ihre Ursache in schlecht gemischten Meersalzbestandteilen oder abgelaufene Wassertests haben. Prüfen Sie solche Messwerte mittels einer Referenz, bevor Sie irgendwelche Maßnahmen einleiten. Zu hohe Konzentrationen entstehen durch Dosierfehler, schlecht gemischte oder entmischte Salze sowie mangelndem Teilwasserwechsel bei gleichzeitiger Mineralsalzdosierung. Künstlicher Bodengrund aus Feststoffmineralien wie Dolomit oder Marmor können ebenfalls Magnesium an das Wasser abgeben.
Tipp:
Vermeiden Sie Meersalzmischungen, die bereits als Basis zu hohe Magnesiumwerte aufweisen. Ein ausgewogenes Meersalz bietet bei Magnesium naturähnliche Werte, und ein regelmäßiger Teilwasserwechsel reicht in der Regel aus, um den Wert im Becken stabil zu halten. Sollten Nachdosierungen nötig werden, müssen können Sie dies über Kanister 2 des Balling-Light-Systems durchführen.