Chlorid
Der Chloridgehalt des Meerwassers wird entweder über ICP oder über Ionenchromatographie (IC) bestimmt. Wir nutzen für die Messung hochgenaue IC-Messungen, da wir Chlorid in einem gesonderten Messvorgang bestimmen.
Der Chloridgehalt wird häufig mit der These der Ionenverschiebung in Zusammenhang gebracht.
Was ist das:
Chlorid ist ein Teil des Kochsalzes in unserem Meersalz, denn zusammen mit dem Element Natrium bildet es das Natriumchlorid. Chloride, also die Salze der Salzsäure, gehen noch viele weitere Verbindungen ein, und so findet man diese auch in Verbindung mit Calcium (Calciumchlorid), Magnesium (Magnesiumchlorid) u. v. a.
Probleme:
Zu hohe und zu geringe Salzmengen sorgen bei allen Aquarienbewohnern für Probleme. Schlechtes Wachstum, Farbverlust, keine Polypen- oder Gewebsexpansion sind die erste Anzeichen. Der Salzgehalt sollte immer im Bereich 33–35 ppt eingestellt sein.
Maßnahmen:
Regelmäßige Kontrolle des Salzgehalts, Ersetzen verdunsteten Wassers mit Osmosewasser, Nachdosierung von Meersalz, um Verluste durch Austrag auszugleichen
Indikator-Spezies:
Lederkorallen, Acroporen und Gorgonien reagieren schnell mit verminderter Polypenexpansion, Farbverlusten und Zusammenziehen des Gewebes. Bei sinkenden Werten finden gleiche Reaktionen statt.
Zu hoher Wert:
Salinität beachten und über die korrekte Salinität ausgleichen.
Zu geringer Wert:
Salinität beachten und über die korrekte Salinität ausgleichen.
Sorte | Halogen |
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Nutzen | Stoffwechsel, Basiselement Meersalz |
Richtwert | 19.500 mg/l |
Skill Level | Grün |
Quelle | Salz, Versorgungssysteme Spurenelementmischungen, Futtermittel |
Verfügbar | keine separate Quelle |
Wichtigkeit 1–6 | 5 |
Detektionsqualität | sicher |
Relationswert | Natrium, Salinitätslinie |
Balling Light:
Keine besonderen Maßnahmen! Ausgleich über die Salinität.
Auch wenn diese These mittlerweile widerlegt ist, hält sie sich hartnäckig. Durch die ständige Zugabe von Salzen (Calcium, Magnesium, Karbonate) verschiebt sich auf Dauer das Ionenspektrum des Meerwassers. Dies soll durch Zugabe von Sulfaten und Mineralsalzen ausgeglichen werden. In der theoretischen Betrachtung ist dies sicherlich korrekt, in der Praxis jedoch nicht, denn infolge sonstiger Zugaben wie Futterstoffe oder Pflegemittel und neue moderne Meeresalzmischungen bauen sich diese Ionenverschiebungen nicht auf. Ein regelmäßiger Teilwasserwechsel gleicht solche Differenzen gut aus und wird daher von uns empfohlen.
Es muss auch in diesem Bereich in Betracht gezogen werden, dass unsere Aquarien kein natürliches Meerwasser enthalten, sondern eine künstliche Meerwassermischung, die im direkten Vergleich mit natürlichem Meerwasser von vielen Elementen ein Zuviel oder Zuwenig enthält. Im Aquarienwasser können sich durchaus Ionenverschiebungen entwickeln, doch diese sind eher auf ein Missverhältnis zwischen verschiedenen Nährstoffen und Elementen zurückzuführen, das durch unpassende Dosierung einzelner Elemente und/oder durch fehlende Teilwasserwechsel entsteht.
Die Angabe des Chloridwerts allein ist, wie auch beim Natrium, nicht aussagekräftig. Hier ist die Salinitätsmessung die nutzbare Grundlage zur korrekten Einstellung.
Tipp:
Da der Salzgehalt eine wirklich wichtige Messgröße ist, raten wir Ihnen, qualitativ hochwertige Messgeräte anzuschaffen. Die Zugabe von Salzen oder salzhaltigen Lösungen, wie sie als Versorgungsysteme auf den Markt sind, erhöht stets die Salinität. Wir empfehlen daher, immer regelmäßige Teilwasserwechsel durchzuführen, bei denen der steigende Salzgehalt wieder ausgeglichen wird.