Brom
Brom ist ein oft unterschätztes, aber für Korallen äußerst wichtiges Element. Steinkorallen nutzen Brom für die Synthese der farbgebenden Chromoproteine, und sie benötigen es für die Bildung ihrer Skelettstruktur. Zooxanthellen verwenden es für die Produktion von Enzymen, die bei der Photosynthese unersetzlich sind. Einige Weichkorallen wie z. B. Dendronephthya reichern Brom in ihrem Gewebe an und nutzen dies als Rohstoff zur Giftproduktion, damit Plankton gefangen werden kann. Gorgonien und Algen reichern ihre Gewebe ebenfalls mit Brom an. Der Verbrauch ist auch in stark besetzten Becken eher gering. Unsere Messungen zeigten, dass man mit einer täglichen Nachdosierung von ca. 0,7–1,2 mg/l Brom auf 100 l den Wert gut stabil halten kann. Ein leicht geringer Bromwert ist zwar für die meisten Korallen nicht schädlich, doch gehen die Fluoreszenz und das Leuchten der Korallen schnell verloren.
Was ist das:
Brom gehört zu den Halogenen und ist im Meerwasser ein wichtiges Makroelement. Brom ist ein essentielles Element, das neben einer direkten Wirkung auf biologische Vorgänge und den Wuchs von Korallen auch eine Hemmwirkung besitzt.
Probleme:
Zu geringe Bromwerte führen zu Farb- und Wachstumsverlusten, vor allem bei Weichkorallen, Gorgonien, Schwämmen, aber auch Steinkorallen. Für die Ausbildung von Fluoreszenzeffekten ist Brom ebenfalls wichtig. Zu hohe Werte ab ca. 90 mg/l verursachen eine Gewebsablösung, beginnend in der Mitte der Koralle.
Maßnahmen:
Regelmäßige Kontrolle des Bromwerts, ggf. Anpassung der Dosierung, Reduktion durch Teilwasserwechsel und Aktivkohleeinsatz.
Indikator-Spezies:
Ein zu niedriger Bromwert zeigt sich in blassen Farben, dem Verlust der blauen und violetten Fluoreszenz (Indikator-Spezies Cespitularia-Weichkorallen und blaue Xenia-Arten sowie Gorgonien). Aquarien mit zu geringer Brom-Konzentration entwickeln beim Auftauchen von Parasiten meist schwerere Schädigungen.
Zu hoher Wert:
Reduzierung der Zugabedosierung, Teilwasserwechsel, Werte oberhalb von 80 mg/l vermeiden, Einsatz Aktivkohle Carb L.
Zu geringer Wert:
Dosierung Elementals Br.
Sorte | Halogen, Makroelement |
---|---|
Richtwert | 60–70 mg/l |
Skill Level | Orange, nur für erfahrene Aquarianer |
Quelle | Salz, Versorgungssysteme, Spurenelementmischungen, Stammlösungen, verunreinigte Calciumsalze |
Verfügbar | Elementals Br, Balling-Light-System, Futtermittel |
Detektionsqualität | sicher |
Balling Light:
Bei zu geringen Werten erhöhen Sie die Dosierungen über Trace 3. Anpassung der bestehenden Dosierung. Achten Sie hier auf den Jodwert. Bei korrektem Jodwert Nachdosierung über Elementals Br oder Wechsel auf Professional Sea Salt.
Brom
Brom kommt im Meerwasser in relativ hohen Konzentrationen von 60–70 mg/l vor, hauptsächlich als Bromid. Damit gehört dieses Halogen zu den Makroelementen und steht konzentrationsmäßig unter allen im Meerwasser gelösten Elementen an siebter Stelle. Trotzdem wird es von Korallenriffaquarianern meist ignoriert.
Brom wirkt aufhellend auf das Korallengewebe und sorgt für eine porzellanartige Färbung, auch unter sehr blaulastiger Beleuchtung. Unterhalb eines Werts von 50 mg/Liter kommt es zu einer schwächeren Polypenexpansion und die Farben verschwimmen, vor allem bei mehrfarbigen Steinkorallen. Für einen guten Farbkontrast ist ein Bromwert von mindestens 65–70 mg/Liter nötig.
Aber nicht nur für die Farbentwicklung ist Brom wichtig. Gorgonien nutzen ein hornartiges Skleroprotein namens Gorgonin, um das Skelett zu stabilisieren. Dieses Protein besteht aus hohen Anteilen von Brom, das in Verbindung mit weiteren Halogenen und Aminosäuren für die Skelettsubstanz sorgt. Manche Weichkorallen wie blau fluoreszierende Cespitualieren verlieren bei zu geringen Bromwerten ihre blauen Farben.
Oft ist zu lesen, dass Bromid unter dem Einsatz von Ozon in giftiges Bromat umgewandelt werde. Wir führten hierzu viele Versuche durch, in denen dies nicht belegt werden konnte. Grundsätzlich sollte aber beim Ozoneinsatz das Wasser anschließend über Aktivkohle gefiltert werden, wobei neben Rest-Ozon auch evtl. vorhandenes Bromat sehr gut adsorbiert würde.
Tipp:
Bei den Fauna Marin Reefkeeping Systemen wird die Kalkversorgung und Spurenelementversorgung durch anorganische Produkte gewährleistet. Die Versorgung von Vitaminen, organischen Zusätzen und Aminosäuren ist separat geregelt, zusätzliche Vitamindosierungen sind nicht erforderlich, da diese in die entsprechenden weiterführenden Produkte und auch bereits ins Balling-Light-System integriert sind.